Die AfD in Fürth hat wegen eines mangelhaften Produkts zur Parkraumüberwachung der ParkRaum-Management PRM GmbH (PRM) das Gewerbeaufsichsamt bei der Regierung von Mittelfranken eingeschaltet.
Hintergrund sind Zahlungsaufforderungen der PRM, die an Fürther Bürger verschickt wurden, in denen ihnen eine Überschreitung der Höchstparkdauer auf dem privaten Parkplatz bei der ALDI-Filiale in der Fürther Karolinenstraße 60 vorgeworfen wird. Der Parkraum wird von PRM mit zwei Kameras überwacht. Laut Beschilderung ist das Parken für 2 Stunden kostenfrei. Bei einer Überschreitung dieser Höchstparkdauer oder Parken außerhalb der ALDI-Öffnungszeiten soll man 35 Euro zahlen.
Eine Fürther Bürgerin soll laut einer ihr von der PRM per Post zugestellten Zahlungsaufforderung am 10.4.2025 um 16:42 Uhr auf diesen Parkplatz gefahren sein und hätte diesen erst am 11.4.2025 um 9:56 Uhr wieder verlassen. Sie hätte demnach mit mehr als 17 Stunden die Höchstparkdauer überschritten. Sie hat uns jedoch glaubhaft versichert, daß dies nicht zutrifft. Sie sagt, sie kann mit Aufzeichnungen aus ihrer Arbeit plausibel machen, daß sie zwei Tage hintereinander für je ca. 30 Minuten dort geparkt hat. Sie sagt weiterhin, daß sie bereits das zweite Mal eine solche fehlerhafte Zahlungsaufforderung von PRM bekommen hat.
Bei einer Ortsbesichtigung kam der Sprecher der AfD-Stadtratsgruppe, Andreas Haas, zu dem Ergebnis, daß die Anlage an dem Parkplatz insofern fehlerhaft ist, als nicht ausgeschlossen werden kann, daß Fahrzeuge bei der Ein- oder Ausfahrt nicht erfaßt werden, weil sie von einem anderen Fahrzeug in Gegenrichtung für die Kamera überdeckt werden. So erklärt sich auch die Fürther Bürgerin die falschen Zahlungsaufforderungen.
Das Gewerbeaufsichtsamt Nürnberg hat den Eingang der Meldung über das mangelhafte Produkt der Firma PRM mittlerweile bestätigt. Sie wollen sich darum im Rahmen ihrer Zuständigkeit kümmern. Die Fahrzeughalter werden von der PRM mit einer Anfrage gemäß StVG § 39 an das Kraftfahrt-Bundesamt oder die Zulassungsstelle für das jeweilige Auto-Kennzeichen ermittelt.
Nach einem Bericht der Nürnberger Nachrichten vom Februar 2025 kommt bei der Auswertung der Videoaufzeichnungen Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Der Dipl.-Inform. (FH) Andreas Haas erklärt dazu: „Künstliche Intelligenz kann keine Wunder vollbringen. Ich kenne eine Tiefgarage in Nürnberg, bei der das Kennzeichen bei der Ein- und Ausfahrt von einer Kamera erfasst wird. Dort gibt es Schranken an der Ein- und Ausfahrt, die sich erst öffnen, wenn das Kennzeichen wirklich erkannt wurde. Wenn aber die Kennzeichen, wie bei dieser Anlage auf dem ALDI-Parkplatz, nicht zuverlässig erfasst werden, sind Fehler mit falschen Zahlungsaufforderungen vorprogrammiert.“